Hyper­hi­drose-Behandlung

Starkes Schwitzen unter den Achselhöhlen und / oder an Händen und Füssen ist sehr unangenehm und mit Krankheitswert verbunden. Daher übernimmt die Krankenkasse gelegentlich die Kosten. Es gibt verschiedenen Therapiemodalitäten wie die Leitungswasser-Iontophorese, die Botulinumtoxin-Therapie und die Operation, insbesondere die Absaugung „axilläre Curettage“. Der Dermatologe Dr. med. Urs Büttiker bespricht mit Ihnen vorgängig die verschiedene Therapiemodalitäten. Alle Behandlungen werden in der Praxis für Dermatologie Hautarzt Bern Bubenberg durchgeführt. Das Absaugen bzw. die axillare Saugkürettage wird ebenfalls angeboten.

Hyperhidrose-Behandlung anhand der Leitungswasser-Iontophorese, Füsse in separaten Wasserbehältern mit Stromspannung | hautarzt-bubenberg.ch

Leitungs­was­ser­ion­to­phorese

Die Leitungswasseriontophorese wird gegen das Schwitzen vor allem an den Händen und Füssen eingesetzt. Bei den Achselhöhlen ist Botulinumtoxintherapie besser. Die Behandlung erfolgt in den ersten drei Wochen 3x/Woche bei uns in der Praxis, und zur Beibehaltung der Wirkung muss die Behandlung mindestens 1 bis 2x / Woche zu Hause weitergeführt werden. Bei weiten Wegen kann das Gerät auch zur Probebehandlung mit nach Hause genommen werden. Bei über 90% der Patienten ist ein Erfolg zu erwarten, danach kann mittels Zeugnis von den Krankenkassen ein Gerät für zu Hause angefordert werden. Die Krankenkasse übernimmt ¾ der Kosten des Geräts.

So funktioniert es: Die betroffenen Körperstellen wie Hände und Füsse werden in zwei mit Leitungswasser gefüllte Kunststoffwannen gehalten, durch die mittels Elektroden ein schwacher Strom geleitet wird. Die Stromstärke wird individuell so geregelt, dass der Patient ein leichtes Kribbeln verspürt.

Botulinum­toxin­therapie

Hierbei werden an den schwitzenden Stellen (meistens Achseln, können auch andere Orte wie Hände, Füsse, Stirn, Gesäss sein) mit feinsten Nadeln Botulinumtoxin injiziert. Vorgängig werden diese Schwitzfelder speziell mit einer Lösung dargestellt.

In der Regel ist die Behandlung schmerzarm, vor allem wenn vorher (½Stunde) eine Anästhesie-Creme aufgetragen wird. Die Wirkung kann ein ½ bis 1 Jahr andauern (Behandlung der Hyperhidrose mittels Botulinumtoxin).

Operation

Hierbei bietet sich vor allem die axilläre Absaugung (Curettage) an. Schonend werden unter Lokalanästhesie mittels 2 Einstichen und Kanülen quasi die Schweissdrüsen abgesaugt.

Abklärungen

  • Objektive Schweisssekretionsmessung mittels gravimetrischer Messung (Sekretion in mg/min)
  • Semiquantitative Bestimmung der Hyperhidrose durch den Iod-Stärke-Test nach Minor (Anfärbung des hyperhidrotischen Areals)    

Behandlung

  • Topische Therapie mit Aluminiumchlorhydroxid-haltigen Externa
  • Iontophorese (zur Behandlung der palmoplantaren Hyperhidrose (vermehrtes Schwitzen der Handflächen und Fusssohlen))
  • Medikamentöse Therapie einer generalisierten Hyperhidrose (in enger Mitarbeit mit Ihrem Hausarzt und/oder weiterer Spezialisten)
  • Botulinumtoxin-Inkjetionen zur Behandlung der fokalen Hyperhidrose sowie in ausgewählten Fällen der kompensatorischen Hyperhidrose nach Sympathektomie (operatives Angehen der Schwitzsucht)
  • In ausgewählten Fällen operative Versorgung der Hyperhidrose mittels Saugcurrettage
  • Blutuntersuchung zum Ausschluss einer Systemerkrankung mit Hyperhidrose als Begleitsymptom (Ausschluss sekundäre Hyperhidrose)

Zusammenfassung Hyper­hi­dro­se-Be­handlung

Verstärkte Schweissbildung (Hyperhidrose) ist ein ubiquitäres Problem und stellt für die betroffenen Patienten oft ein sozial und beruflich belastendes Stigma dar. Zur Behandlung der primären, meist axillär (Achseln) oder palmoplantar (Hände und Füsse) lokalisierten Hyperhidrose gibt es zahlreiche therapeutische Möglichkeiten, welche im Sinne eines Stufenschemas angewendet werden. Bei der sekundären, meist generalisierten Hyperhidrose sollten internistische Abklärungen durchgeführt werden, um eine zugrundeliegende Erkrankung oder Medikamente als Ursache auszuschliessen.

In unserer Sprechstunde beraten wir die Patienten individuell bezüglich allgemeiner Massnahmen gegen die verstärkte Schweissbildung sowie spezifischer therapeutischer Möglichkeiten. Nach Ausschöpfung einer topischen Therapie mit Aluminiumsalzen, führen wir in der Regel bei palmoplantarer Hyperhidrose eine Iontophoresetherapie (Leitungswasser-Iontophorese) durch. Bei axillärer Hyperhidrose sind intrakutane Injektion mit Botulinumtoxin A indiziert. Auch invasive Massnahmen werden diskutiert, einschliesslich ihrer Effektivität, Folgen und möglichen Nebenwirkungen. Im Einzelfall werden auch systemische Therapien evaluiert. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit unseren Kollegen der Endokrinologie.

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